1. Etappe EINMAL UM DIE WELT Europa ITALIEN Roms Märkte sind ein Erlebnis für alle Sinne Italiens Hauptstadt bietet antike Schönheiten, aber auch weltliche Genüsse kommen nicht zu kurz. Wer mehr über das Alltagsleben der Römer erfahren möchte, der besucht einen Lebensmittelmarkt und taucht direkt ins römische Alltagsleben ein. Jeder Stadtteil verfügt über mindestens einen großen Markt, der meist von 7 bis 14 Uhr geöffnet hat. Nicht nur Hobbyköche können dort von römischen Hausfrauen noch etwas lernen. ROMANTISCHER BLUMENMARKT IM ZENTRUM: CAMPO DEI FIORI So muss das römische Leben sein: Auf einer Piazza, eingerahmt von pittoresken Häusern und fröhlichen Straßencafés, von Stand zu Stand ziehen, hier eine Tomate befühlen, dort eine Weintraube kosten, dazwischen einen Cappuccino oder ein Glas Wein trinken – was kann es Schöneres geben? Wären da nicht die mahnende und düstere Gestalt des einst auf dem Scheiterhaufen hingerichteten Mönchs Giordano Bruno und die gesalzenen Preise, könnte man sich auf dem ehemaligen Blumenmarkt wie im Tipp: Tafeln mit Panorama Annemarie Glückselig, Reiseberaterin "Ein Lunch im Restaurant Aroma im Hotel Palazzo Manfredi ist sehr zu empfehlen – etwas teurer, aber mit einem Michelin-Stern bietet es eine exzellente Küche. Und von seiner Dachterrasse direkt gegenüber dem Kolosseum genießt man ein Panorama, das zu den schönsten zählt, die Rom zu bieten hat." Bunte Vielfalt: Tomaten auf dem Markt Paradies fühlen. Neben Blumen, Obst und Gemüse haben sich inzwischen auch die unvermeidlichen Souvenirstände breit gemacht. Hobbyköche finden ein vielfältiges Angebot an Gewürzmischungen für die gängigsten italienischen Gerichte, dazu gut gereiften Parmiggiano und Pecorino. Ein frisch am Stand zubereitetes Panino con Porchetta, Brötchen mit Schweinebraten, ist die ideale Stärkung für weitere Erkundungen. MODERNER MARKT: MERCATO DEL TESTACCIO Nach dem Um- und Neubau ist aus dem einst etwas wilden Markt ein hochmoderner Komplex geworden, den Glas und Stahlkonstruktionen sowie die Farben Weiß und Grau dominie- Text: Sandra Ehegartner, Bilder: Sandra Ehegartner (3), Karawane 8 Karawane
Auf dem Petersplatz wird die wöchentliche Generalaudienz des Papstes vorbereitet. Giordano Bruno blickt auf den Campo dei Fiori. ren. Unter den Marktgängen können die Besucher einen Blick auf die beim Umbau gefundenen Tonvasen und weitere Ausgrabungsschätze erhaschen. Der Markt verfügt über das klassische Sortiment – Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, frische Pasta, Wurst und Käse. Außerdem werden noch Comics, Bücher und allerlei Kunsthandwerk angeboten. Gegenüber den Markthallen liegt der alte Schlachthof, in dem heute moderne Kunst und Räume für Theateraufführungen zu finden sind. Wer nach dem Einkaufen eine Pause braucht, der setzt sich in eines der Marktcafés und beobachtet das Treiben im römischsten aller römischen Viertel. Immerhin hat der urrömische Fußballverein AS Rom hier seinen Ursprung und das Auge der "Lupa", der Wölfin und Symbolfigur des Vereins, wacht riesengroß von einer Hauswand über Markt und Viertel. MULTIKULTIMARKT: NUOVO MERCATO ESQUILINO In der großen Markthalle offerieren viele indisch- und chinesischstämmige Händler ihre Produkte. Currymischungen, Zitronengras und Okras liegen in trauter Harmonie neben typisch römischem Gemüse wie Artischocken, Zichorie und Lattuga. Auch die vielfältige Fischauswahl ist beachtlich. In Styroporkisten vor den Ständen krabbeln lebende Seespinnen und Riesenkrabben. Ohnehin gilt: Zart besaitet sollte man nicht sein, wenn man durch die Reihen zieht. Die chinesischen Händler blicken streng, die Sprache klingt rau und die vereinzelten Blumenstände können die anderen Gerüche nicht immer überdecken. Wer vorwiegend exotische Spezialitäten in multikultureller Umgebung sucht, ist hier bestens aufgehoben. Die Preise sind für römische Verhältnisse ausgesprochen moderat. OPEN-AIR-MARKT: MERCATO GIANICOLENSE IN MONTEVERDE Seit vielen Jahren wird leidenschaftlich über die Renovierung eines der größten römischen Märkte diskutiert. Die Parkplatzsituation bei San Giovanni di Dio ist katastrophal, die Hygienebedingungen nichts für deutsche Kontrolleure – nur die Lichtverhältnisse sind ausgesprochen schmeichelhaft. Sie sorgen dafür, dass auch streng blickende Rentnerinnen noch als "bellissime bionde", als wunderschöne Blondinen, tituliert werden. Vermutlich ein Versuch, die kritische römische Hausfrau gütig zu stimmen. Immerhin kennen Händler und Kunden einander seit Generationen und schätzen sich. Der Fischhändler Michele wird wegen seines durchdringenden Organs vom gegenüberliegenden Metzger Gianni auf die Schippe genommen, und wenn man Gnocchi ordert, wird man beifällig gefragt, "con quale sugo", mit welcher Soße man sie zu servieren gedenkt. Alles in allem ist der Gianicolense-Markt ein absolut authentischer Markt, freundlich, professionell und Vertrauen einflößend. Hier wird eingekauft, was Stunden später gekocht und verzehrt wird. ■ DAS ROM DES MICHELANGELO DA CARAVAGGIO 8 Tage Studienreise mit Dr. Christoph Höllger für Erstbesucher und Wiederholer, mit selten besuchten Sehenswürdigkeiten, inkl. Flug ab/bis München, ab EUR 2.145,- webcode 16022 Karawane 9
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