13. Etappe EINMAL UM DIE WELT Afrika Die Klosterinseln im Tanasee ÄTHIOPIEN Storch und Flusspferd urlauben am Tanasee 85 Kilometer lang ist der größte See Äthiopiens, 20 Kilometer länger als der Bodensee. An seinem südlichen Ende entspringt der Blaue Nil, einer der beiden Hauptzuflüsse des gewaltigen Stroms. Krokodile und Leguane, seltene Barben- und Karpfenarten sowie 260 Vogelarten – darunter Pelikane und Papageien – haben hier ihren Lebensraum. Auch die deutschen Störche kommen zur Sommerfrische. Nur die kleinen Kutter mit Urlaubern, die schippern noch recht vereinzelt durch diese außergewöhnliche Landschaft. Dabei zählt der Tanasee seit 2015 offiziell zu den weltweit bedeutenden Natur- und Kulturlandschaften und steht auf der Liste der UNESCO-Biosphärenreservate. Knapp 1,5 Millionen Euro steuerte das deutsche Entwicklungshilfeministerium dazu bei, damit der Projektträger, der Naturschutzbund Deutschland (Nabu), das aufwändige Konzept in die Tat umsetzten konnte. Ziel war es, gemeinsam mit der Bevölkerung den Naturschutz zu entwickeln, Kern- und Übergangszonen auszuweisen, Bewusstsein und Wissen zu schaffen – im Gegensatz zu den Nationalparks blieb so die oft kritisierte Landvertreibung bislang aus. Ökotourismus soll eine der neuen Einnahmequellen als Ersatz zur extensiven Landwirtschaft sein. Nach Diktatur, Hungersnöten und dem Krieg mit Hippos – im Wasser schwer zu entdecken Eritrea geht es in Äthiopien erst langsam bergauf: Die Region um den Tanasee besuchen im Jahr knapp 100.000 einheimische Touristen und nur etwa 41.000 internationale Gäste. Das ist im Vergleich zu den großen afrikanischen Nationalparks in Tansania oder Kenia 32 Karawane
Tipp: Fremdartige Messe Jürgen Kühner, Reiseexperte "Äthiopien ist ein wirklich faszinierendes Land. Unter den Felsenkirchen von Lalibela zeichnet sich die Felsenkirche Bete Maryam durch ihre schönen Malereien im Inneren aus. Es ist ein besonderes Erlebnis, wenn man in einer solchen Kirche einen Gottesdienst miterleben darf – fremdartig und ganz anders als ein Gottesdienst bei uns." LAND DER GEGENSÄTZE 17 Tage Erlebnisreise, spannende Kultur und Geschichte im Norden und Besuch verschiedener Völker im Süden, ab/bis Frankfurt, ab EUR 3.320,- webcode 30510 AUF HISTORISCHER ROUTE 13 Tage Erlebnisreise mit allen wichtigen kulturellen Stätten der Nordroute, Aufenthalt in den Simienbergen, ab/bis Frankfurt, ab EUR 2.740,- webcode 30544 verschwindend gering: Noch ist dieses landschaftliche Juwel ein Geheimtipp. Die Gegend um den Ort Gorgora zum Beispiel wurde als eine der besonders schützenswerten Zonen des Biosphärenreservats ausgewiesen. Vulkanische Felsformationen, sanfte Grasflächen und schattiges Gehölz säumen die kleinen Buchten am Nordufer des Tanasees. Kulturtouristisch sieht es anders aus: Die Klosterinseln des Tanasees zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Schon der Apostel Philippus soll einen Äthiopier getauft haben, historisch belegt ist die Einführung des christlichen Glaubens im 4. Jahrhundert. Auf der Klosterinsel Kebran Gabriel bezwang der Legende nach im 13. Jahrhundert Priester Johannes die Schlange, die von heidnischen Naturvölkern verehrt wurde. Im klostereigenen Museum sind wertvolle Leinwände mit farbenfrohen Szenen aus der Bibel zu sehen. Zu erkennen ist etwa Noah mit seiner Arche. Andere Bilder sind nicht so leicht zuzuordnen, die äthiopische Bibel umfasst einige Kapitel mehr als die europäische. Auf der Rückfahrt von den Klosterinseln macht der Bootsführer einen Abstecher in einen der Seitenarme des Sees. Der Umweg lohnt sich: Plötzlich ragen zwei halbrunde Ohrenpaare aus dem Wasser, eines groß, eines klein. Die aufmerksamen Gehörmuscheln drehen sich in Richtung des tuckernden Motors. Sie gehören zu einer Flusspferdmutter und ihrem Jungen. Der Fahrer verlangsamt das Tempo, steuert das Boot noch etwas näher. Doch als das größere Tier beginnt, aufgeregt mit den Ohren zu wackeln, dreht er ab. Nichts ist schlimmer, als ein Muttertier zu erzürnen. ■ Ein Mönch zeigt farbenfrohe Wandmalereien im Kloster Entos Eyesos. Der Palast des Kaisers Fasilidas in Fasil Ghebbi zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Text: Stephanie v. Aretin, Bilder: Karawane (3), Jutta Lemcke (S. 32 u.), srt-Bildarchiv (S.33 u.l.) Karawane 33
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