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2018-2-Reisemagazin_Karawane

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Unser neues Reisemagazin stellt Ihnen einen interessanten Teil unserer Reiseziele für 2018 in Form einer Weltumrundung vor, u.a. Roms schönste Märkte, Alaska und Labrador, Panama, Französisch-Polynesien, Queensland (Australien), Neuseeland, Seychellen und Afrika. Dazu gibts auch gleich ein schönes Gewinnspiel. Karawane ist ihr Reisespezialist, wenn es um den Urlaub 2018 geht.

3. Etappe EINMAL UM DIE

3. Etappe EINMAL UM DIE WELT Mittelamerika PANAMA Kaffeebohnen, Orchideen und ein technisches Wunderwerk Kaffeesträucher, so weit das Auge reicht, dahinter Vulkane, auf denen weiße Wolkenberge sitzen: Die Hochlandlage macht den guten Kaffee aus, sagt Emily Janson, die mit ihrem Mann die Janson-Kaffeefarm betreibt. Guter Hochlandkaffee ist teuer. Bis zu 300 US-Dollar wird für ein Pfund Geisha-Kaffee Natural bei Auktionen bezahlt. Im farmeigenen Shop muss man gut 100 US-Dollar dafür hinlegen. Denn die Herstellung dieses vor allem bei Japanern beliebten Kaffees ist aufwendig: Handverlesen muss er sein und in der Schale getrocknet. Nur dann entstehen die Aromen, die seine Güte ausmachen. Wir dürfen probieren, schnüffeln an Bohnen, löffeln ein Pröbchen, schlürfen aus kleinen Kaffeetassen das duftende Getränk, kauen den Geschmack wie bei einer Weinprobe. Denn für Emily ist ihr Geisha-Kaffee so etwas wie der Bordeaux-Wein Panamas. Vielseitige Aromen findet sie bei dieser Kaffeeprobe: Citrus und Bergamotte, Honig und Kakao, auch Beeren und Jasmin. Ich staune. Meine Geschmacksnerven sind ganz offensichtlich unterentwickelt. Für mich schmeckt der Geisha eher nach Tee als nach Kaffee. Mit der Einschätzung bin ich nicht allein. "Ich brauche eine neue Nase", stöhnt ein Mittester. Wir sind wohl alle espressoverdorben. Die Kaffeepflücker haben andere Probleme. Zwischen acht und 12,50 Euro verdienen sie am Tag für ihre schwere Arbeit in den steilen Hochlagen. Die empfindlichen Kaffeekirschen – das sind die von einer Haut umgebenen Bohnen – werden einzeln von Hand gelesen, eine mühsame Prozedur. Um einen 40 Kilo-Sack mit den Kirschen zu füllen, braucht ein erfahrener Pflücker einen halben Tag. 100 Kilo Rohkirschen ergeben etwa 20 Kilogramm Rohkaffeebohnen. Zur Erntezeit kommen die meist indigenen Pflücker oft mit der ganzen Familie. Was sie dort gemeinsam in drei Monaten verdienen, muss für das ganze Jahr reichen. Auch auf der Finca Lerida sind indigene Erntearbeiter unverzichtbar, sagt Cesar Caballero. Er führt Urlauber über die Farm, die schon eine lange Kaffeegeschichte hat: 1926 ging der erste Export-Kaffee nach Berlin. Cesar erzählt mit ansteckendem Enthusiasmus von Kaffeebäumen, die wie Menschen sind ("Mit 80 sind sie ausgelaugt") und von den Erntearbeitern, die von der "Wohltat des Kaffees" lebten. Wir sehen, wie Bohnen mit und ohne Schale trocknen und dann auch das Lager mit grünen Bohnen. Cesar hebt eine Handvoll Bohnen aus einem der Säcke und steckt die Nase hinein. "Riecht nach Geld", schmunzelt er. Natürlich wächst in Panama nicht nur Kaffee: Es gibt vielfarbige Bougainvilleas, Tulpenbäume und Hibiskus, Riesenfarne und Orchideen. "Wir haben einige Paradiese hier", sagt Text: Simone F. Lucas, Bilder: Gerhard Merk (2), Karawane (2, S. 12 o.) 12 Karawane

Millimeterarbeit: ein Tankschiff in der Schleuse bei Miraflores Rote Kaffeekirschen OH, WIE SCHÖN IST PANAMA 9 Tage Erlebnisreise ab/bis Frankfurt mit Teildurchquerung des Panama-Kanals und einem Besuch bei den Emberá Indianern, ab EUR 2.190,- webcode 31229 QUER DURCH COSTA RICA 15 Tage Erlebnisreise in der Kleingruppe ab/bis San José, Costa Ricas Höhepunkte wie die drei Vulkane und Tierbeobachtungen, ab EUR 2.550,- webcode 19681 Raul Velasquez. Die Finca Dracula ist trotz des irreführenden Namens eines dieser Paradiese. Sie heißt auch nicht so, weil der Vampirfürst hier sein Unwesen treibt, sondern weil hier der Dracula-Orchidee eine große Bühne bereitet wird. Im Gewächshaus zeigen sich die vielen Gesichter dieser eigenartigen Pflanze, die etwas von einer Fledermaus hat. Es gibt große Dracula-Orchideen und winzig kleine, solche in Rot und Schwarz, in Sonnengelb und Orange. Tipp: Panamas Skyline Hannah Gruber, Reiseberaterin "Panama hat viel mehr zu bieten als nur den berühmten Kanal. Die Altstadt Panamas ,Casco Viejo' ist ein wahres Juwel. Absolut lohnenswert ist ein Besuch hoch über den Dächern der Altstadt. Hier lässt sich – bei einem Drink – der Pazifik, die Altstadt und die Skyline von Panama überblicken." Und natürlich ist Panama nicht vorstellbar ohne den Panamakanal. An der Schleuse Miraflores kann man im Museum sehen, wie wichtig die Wasserstraße ist, die seit 1914 den Atlantik mit dem Pazifik verbindet und als achtes Weltwunder gilt. Doch das Wunder war teuer bezahlt: In zehn Jahren Bauzeit verloren 20.000 Menschen ihr Leben. Hier an der Schleuse wird's gerade spannend. Zwei große Containerschiffe warten auf die Durchfahrt, dazu zwei Katamarane und ein Segler. Die Menschen drängen sich an der Balustrade. Doch es dauert. So eine Schiffspassage muss vorbereitet werden, der Kanal ist dort sehr eng, es sind gerade einmal sechzig Zentimeter bis zu den Schleusenwänden. So, jetzt noch schnell in die Landeshauptstadt Panama City, die auf der einen Seite aussieht, als wäre sie direkt aus den USA importiert und auf der anderen Seite ein bisschen an Havanna erinnert. Die Skyline ist von futuristischen Wolkenkratzern geprägt, die Altstadt Casco Viejo hingegen von teils verfallenden Kolonialbauten – ein faszinierender Kontrast. ■ Karawane 13