2. Etappe EINMAL UM DIE WELT Nordamerika Mystische Stimmung: Fischerboot am Saglek Fjord an der Ostküste Neufundlands KANADA Auf dem Coastal Drive zu Labradors Walfang-Hauptstadt Leichter Nebel liegt über der Strait of Belle Isle. Die Meerenge trennt die Labrador-Halbinsel von Neufundland. Von der Fähre aus sind einige Pilotwale zu sehen, deren schwarze Rücken das Wasser durchschneiden, später wuchten einige Buckelwale ihre massigen Körper aus dem dunklen Nass. Eine perfekte Einstimmung auf die ehemalige Walfang-Hochburg Labrador, in die Generationen von europäischen Seefahrern aufbrachen. Den Anfang machte 1497 der Entdecker John Cabot, dann kam 1499 Joan Fernandes, ein portugiesischer Landbesitzer oder "lavrador", der für den Namen Labrador verantwortlich ist. Diesen Entdeckern folgten ab 1504 bretonische und baskische Fischer, die entlang der Küste zunächst temporäre, später dauerhafte Siedlungen gründeten. Ihre Namen kann man heute noch nachvollziehen, wenn man auf der einzigen Straße im Süden Labradors unterwegs ist, die in Québec beginnt und bis nach Cartwright hinauf reicht. Eine Straße ohne Anbindung an den Rest der Welt, die ausschließlich dazu dient, die Fischerdörfer untereinander zu verbinden, die jahrhundertelang nur per Boot erreichbar waren. Dieser Coastal Drive führt an der Küste entlang, teils durch Taiga und Tundra, vorbei an Elchen und Karibus, und dann hinunter nach Red Bay. Ein paar bunte Häuschen, eine Kirche – ein nettes Fischerdorf wie so viele und doch ein besonderer Ort. Red Bay ist eine der ältesten Siedlungen Amerikas, in der vor 450 Jahren Dutzende Schiffe vor Anker lagen und Hunderte Menschen lebten. Menschen, die in winzigen Nussschalen den Nordatlantik überquert hatten, um hier Glatt- und Grönlandwale zu jagen, die zu Tausenden durch die Strait of Text und Bilder: Egmont Strigl (3), Newfoundland Labrador (S.11 o.l.) 10 Karawane
Eisberg vor Neufundland xxxxxxx Das Fischerdorf Red Bay ist eine der ältesten Siedlungen Nordamerikas. xxxxxxx Achtung, Karibus! Straßenschild auf Labrador Belle Isle schwammen. Ein baskischer Ort, der zwischen 1530 und 1580 die Walfang-Hauptstadt der Welt war: Von hier aus wurde Europa mit Walöl versorgt, das für Lampen sowie in der Seifen- und Lederproduktion gebraucht wurde. Wertvoll waren auch die Walbarten, die als Kämme, Pinsel, Bürsten und in der Damenmode zur Aussteifung von Miedern und Reifröcken Verwendung fanden. Das Walfleisch wurde vor Ort gegessen, so dass fast nichts außer den Knochen übrig blieb. Sie brachte man zum "Bony Beach", wo man noch heute auf ihre Reste stößt. Auch die archäologischen Funde sind bedeutend: Man entdeckte Gräber, Anlagen zum Kochen des Waltrans und Reste versunkener Galeonen; genug, um die Bucht zum National Historic District zu erklären. als Nahrung für schwarze Sklaven, und nach Europa, wo Katholiken an fast jedem dritten Tag der Genuss von Fleisch verboten war. Ein gigantisches Geschäft, das ab 1770 für fast 200 Jahre lang über einen Hafen abgewickelt wurde, der als das Symbol der Fischerei Labradors gilt: Battle Harbour. Einer der klassischen Outports auf einer Insel vor der Küste, der erst in den 1950er- und 1960er-Jahren verlassen wurde. Um ihn zu erreichen, besteigt man in Mary's Harbour einen Kutter und fährt hinaus an die Westspitze Labradors, wo das Ende der Welt zu warten scheint. Und doch trifft man dort auf einen heimeligen Ort, von dem aus man die Insel erkunden kann. Er war lange die inoffizielle Hauptstadt Labradors. Sogar Nordpol-Bezwinger Robert Peary startete von hier und gab nach seiner Rückkehr in Battle Harbour eine Pressekonferenz. Ein wilder und spannender Ort voller Geschichte und Geschichten, der die lange Anreise unbedingt lohnt. ■ 1580 waren die Walbestände dann erschöpft und die Fischer gezwungen sich umzustellen. Zunächst jagten sie Seehunde, wegen der Häute und des Öls, später dann Kabeljau, der vor Labrador in riesigen Mengen vorkam. Er wurde überall entlang der Küste mit aus Europa importiertem Salz gepökelt, getrocknet und dann in zwei Richtungen verschifft. Einmal in die Karibik, LABRADOR, KANADAS WILDE SEITE 22 Tage Mietwagenreise ab/bis Québec, einsame Landschaften in Labrador und Neufundland, UNESCO-Weltnaturerbestätten, ab EUR 2.389,- webcode 116651 HÖHEPUNKTE ALASKA UND YUKON 20 Tage Mietwagenreise ab/bis Anchorage, Besuch des schönsten Nationalparks und alter Goldgräber-Städte, ab EUR 3.279,- webcode 116649 Karawane 11
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